Hallo Leute,

ich MUSS es euch erzählen! Sieben Jahre Arbeit, Vertrauen, Disziplin haben sich gelohnt. Gestern Abend durfte ich eine der Früchte ernten, deren Samen meine Zweibeinige, meine Hunde- und Katzenfreunde und ich zusammen gesät haben. Ich war im Flow.

Als meine Zweibeinige mir für den Abendspaziergang mein Geschirr anlegte, fühlten wir es schon. Dieser Klick, als sie es um mein linkes Bein schloss, das es ja im physischen Sinn nicht mehr gibt, hatte schon etwas Besonderes. Immer öffnet sie beide Schnallen, immer schließt sie beide Schnallen um jedes meiner Vorderbeine. Denn für uns habe ich zwei davon, wie Lotte auch. Dann ging es hoch in den Wald. Wir haben intensiv Mentalarbeit geleistet in der letzten Zeit. Vieles wurde aufgelöst in unseren Köpfen, unseren Herzen. Und wir sind noch lange nicht am Ende. Mentales Training für uns alle, immer wieder – das ist echte Arbeit! Aber wir lassen nicht locker! Immerhin habe ich in meinem kurzen Leben schon intensiv erfahren dürfen, dass alles einen Grund hat. Und meine Zweibeinige, die lässt ja gar keine Ruhe, solange wir uns nicht ausgeglichen und möglichst schmerzarm durchs Leben bewegen. Das mentale Training unterstützt sie mit Energiearbeit und dann ist da noch die Physiotherapie von meiner Freundin Anna, die weite Wege für mich fährt. Wir, Lotte, meine Zweibeinige und ich, gingen also zu später Abendstunde los. Dann kam der Moment. Während unser ‚Waldskipper‘ mich auf der rechten Seite und Lotte auf der linken Seite führte, um energetisch von ihren beiden Beinen Kraft auf mein unsichtbares linkes und Lottes rechtes Vorderbein zu übertragen, verschmolzen wir, wie so oft, zu einer Einheit. Nicht nur mit uns, sondern auch mit allen Pflanzen und Tieren des Waldes, dem Horizont und Mutter Erde unter unseren Füßen. Im Laufen klickte sie Lotte von der Leine. Wir liefen weiter, ich an Halsband und Geschirr, um meine Konzentration fürs Laufen aufrecht zu erhalten, Lotte frei, die Kraft unserer insgesamt acht Beine gleichmäßig verteilt. Wir dachten nichts. Fühlten alles. Und dann machte es diese zwei Klicks, die es immer macht, wenn sie mich ableint. Doch dieses Mal interessierten mich nicht die Geruchsspuren, der Rehe, die kurz zuvor noch auf dem Weg standen. Die Wildschweine, Mäuse, Kaninchen, alles war mir gleichgültig. Denn ich trabte los. Ohne mich umdrehen zu müssen sah ich die Freudentränen unserer Zweibeinigen und hörte ihre sanften Worte: „Ja, trabe, mein Junge, trabe in deinem Tempo. Achte nicht auf uns. Mach dein Ding. Wir sehen uns zu Hause.“ Ich trabte. Auf gefühlten vier Beinen. Mein Körper bildete eine gerade Linie. Nicht wie sonst, wenn ich durch das Abrunden meiner Wirbelsäule das Gleichgewicht halte. Es gab nichts zu halten. Ich WAR im Gleichgewicht. So ‚flog‘ ich nach Hause, in Sichtweite hinter mir die beiden Mädels, die sich von meinem Flow mittragen ließen. Daheim angekommen begrüßten uns Hannah und Maïna im Gegensatz zu sonst still und zärtlich. Auch sie merkten, dass wir eine besondere Erfahrung mitbrachten.

Ich denke heute immer wieder an diesen Flow und ich weiß, das große Geheimnis, ihn wieder erleben zu dürfen besteht in einem kleinen und doch so schweren Trick: Nicht zu erwarten, dass er wieder kommt.

Euer Simon

 

 

 

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