Organisatorisches

Ihr Lieben,

ihr habt lange nichts von uns gelesen. Auch im WhatsApp Status wurden wir schon vermisst. Das liegt daran, dass meine Zwillingsmädchen, Hannah und Maiina, gesundheitliche Herausforderungen haben. Um durch diese Lebensphase gut durchzukommen, brauchen sie meine verstärkte Aufmerksamkeit. Sie haben – jede auf ihre eigene Art – durch ihre Blindheit sehr sensible Antennen, sowohl für die Welt der Seelen, als auch für ihr Umfeld und für ihren Körper. Das bedeutet, dadurch, dass ihr Körper sich verändert, verändert sich ihre gesamte Orientierung in allen eben genannten Bereichen. Das wiederum heißt, sie brauchen von mir noch mehr Halt, Sicherheit, Geborgenheit, Struktur, als bisher.

Es bedeutet gleichermaßen, dass ich dadurch wieder neue Erfahrungen machen darf. Das hört auch nach 52 Jahren Leben mit Hunden nicht auf. Das Leben schubst mich regelrecht in die nächste Ebene der Erkenntnisse und feinen Sinne, der Schleier zwischen Himmel und Erde wird noch dünner. Simon, Lotte und Carlos sind von denen, die mich hier begleitet hatten und schon in unsere Seelenheimat vorausgingen, am aktivsten. Vor allem Simon ist hier sehr präsent (wen wundert’s), passt auf uns alle auf, bringt – wie gewohnt – seine Kommentare sehr deutlich zum Ausdruck, organisiert „drüben“, was so zu organisieren ist und hält sein Team am Laufen. Kein Wunder, dass er sagte, er kommt nicht mehr zurück als irgendein Tier mit Körper, der Kerl hat genug zu tun, da wo er jetzt ist. Sie lassen es nicht sein, unsere Tiere. Sie leben ihre „Auf-Gabe“; mit gesundem Körper, mit nicht mehr so gesundem Körper und ohne Körper. So stellte sich auch meine Hannah inmitten einer intensiven Schmerzphase vor mich hin mit der Botschaft: „Ich bin hier immer noch die Heilerin!“ Ich würde ihr sehr weh tun, würde ich ihr das nehmen. Ich verstehe sie nur zu gut, eine Gabe will gelebt werden.

Welche Folgen hat unsere aktuelle Lebenssituation für euch? Für euch ändert sich (fast) nichts. Schon immer begleite ich während unserer Arbeit für euch eigene kranke Tiere und meistens nicht nur eines. Das Einzige, was ich aktuell nicht planmäßig durchführen kann, sind die beiden Live-Seminare, die dieses Jahr noch stattfinden sollten. Das würde meine Mädchen zu sehr belasten. Die Kraft, ein Seminar zu begleiten, haben sie momentan nicht. Genauso wenig werde ich sie in Betreuung noch so liebevoller Hände geben, denn sie brauchen jetzt einfach nur mich.

Und nun kommt das Gute: Was ihr nicht geschafft habt mit vorsichtigem und auch manchmal nachdrücklicherem Bitten, ich möge doch auch Online-Seminare und Workshops anbieten, naja, das schafft nun das Leben. Es ist nicht sehr lange her, das sagte ich zu einer Freundin: „Ich werde nicht in ein Loch (Kamera) glotzen und mir vorstellen, da sitzt ein Mensch drin!“, als wir über Online-Aktivitäten sprachen. Ok, ich mach’s. Es gibt Prozesse, die können – dieser Meinung bin ich auch jetzt noch – ausschließlich Live stattfinden. Aber ich habe so viele Informationen für euch, für euer Leben mit euren Tieren, das kann ich durchaus auch online vermitteln. Es hat tatsächlich, auch das sehe ich inzwischen ein, den Vorteil, dass ich die Botschaften der Tierwelt an sehr viel mehr Menschen weitergeben kann. Demzufolge werdet ihr im Dezember meinen Seminarplan für 2026 erhalten. Es wird eine gut durchdachte Mischung aus Online-, Live-Online und Live-Seminaren sein.

Ihr dürft euch jetzt noch Themen wünschen. Wenn ihr besondere Themen oder Fragen habt oder auch eure Kinder, schreibt mir gerne per E-Mail.

Am 9.11.2025  11h – ca. 12.30h wird unser erstes Online-Treffen stattfinden: Update der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops „Heilsames Sein und Handeln – Energiearbeit für Lebewesen“ Level 1. Hier könnt ihr eure bisherigen Erfahrungen austauschen, Fragen stellen, Themen wünschen für Level 2 und euch wiedersehen. (Kosten 18€)

Eine weitere Neuerung ist das Versenden eines Newsletters. Wer diesen erhalten möchte, sende mir bitte ebenfalls eine kurze E-Mail.

Ihr Lieben, jetzt seid ihr auf aktuellem Stand. Ich weiß, ihr versteht die Planänderung der Live-Seminare. Ich wäre eine schlechte Hundemama und auch Tierkommunikatorin, würde ich nicht den gesundheitlichen Zustand der Mädchen über meine Seminarplanung stellen. Aber, wie ihr seht, hat das Ganze, wie immer im Leben, auch etwas Gutes. Ich werde künftig auch „in ein Loch glotzen“ und mir vorstellen, ihr sitzt da drin 😉

 

Das war’s erstmal für heute, ich sende euch herzliche, lichtvolle, liebevolle Grüße,

eure Claudia Struwe mit dem gesamten Team aus allen Ebenen

 

 

 

NEEEEIIIIIN!!!!!!! NICHT OHNE MEINE PEPPA!!!!!“,

schleuderte Emil mir panisch entgegen, als ich ihn behutsam in die Transportbox setzte. „Natürlich nicht ohne deine Peppa, mein Hopplbobbl.“ Kurz zuvor hatte ich ihm die Krallen geschnitten, während meine Tochter ihn gehalten – und dabei Atemgeräusche festgestellt hatte. Ja, es rasselte in seinem Näschen. Ganz leise. Aber es rasselte.

Auf dem Weg zum Tierarzt nahm ich die Gelegenheit wahr, den jungen Kerl aufzufordern, ausnahmsweise mal über sich selbst zu reden, statt immer nur rücksichtsvoll und deeskalierend mit und über seine Peppa. „Emil, gibt’s sonst noch etwas, was wir besprechen sollten, wenn wir jetzt schon zum Doc fahren?“ ZACK! Schon fuhr ein scharfer Schmerz in meine Lendenwirbelsäule. Aha, er ist sofort auf Sendung gegangen. Plötzlich breiteten sich Schmerzen in meinem Nacken aus, gefolgt von Kopfweh. Auf meine Frage, ob das alles war, knipste er die Leitung wieder aus. Offensichtlich war das alles. Wozu mehr kommunizieren, als unbedingt nötig mit einem Tier ohne Fell und mit kurzen Ohren!  Der Tierarzt war so nett und tastete erst Peppa durch, weil sie öfter mal von den Hormonen gejagt wird. Nachdem er mit ihrem Allgemeinzustand zufrieden war, stellte er eine kleine Zyste am Eierstock fest. So klein, dass er keinen Handlungsbedarf sah. Ich eventuell schon, aber das werde ich erst einmal mit meiner kleinen Omi besprechen. Ziemlich angesäuert, weil sein Mädchen ihm für einige Minuten entrissen worden war, ließ Emil sich dennoch bereitwillig untersuchen. So mit allem Drum und Dran halt. Ja, Atemgeräusche. Sehr leise, die Lunge ist frei. Damit sie das auch bleibt, bekam ich Medizin in die Hand gedrückt, die ich gerne annahm. Denn ein leichter Infekt ist bei einem Kaninchen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Nachdem ich Emils Schmerzstellen ansprach, ergab der Tastbefund des Fachmenschen, dass Emils Lendenwirbelsäule verknöchert ist. Während ich mit dem Tierarzt sprach, funkte Peppa mich zitternd von unten an, wo denn nun der Emil bleibt und was bloß mit ihm ist und sie will den nicht auch verlieren und jetzt kennt sie sich hier nicht aus und ist ganz alleine hier unten in der Box und……Ich unterbrach die Ausführungen des empathischen Tierarztes über die Art und Weise der Medikamentenversorgung und antwortete meiner Peppa hörbar und ruhig. „Er ist gleich wieder bei dir, dein Emil und dann fahren wir wieder alle drei nach Hause.“ „Klar, das muss besprochen werden“, meinte der Doc grinsend. Meine Idee, dass ich Emil zur Osteopathin bringen werde, begeisterte ihn. Schauen wir mal, ob die zwei Schlappohren das genauso gut finden…..denn auch da gehen wir natürlich NICHT OHNE SEINE PEPPA hin.

Der Tierarztbesuch hat mir zwar wieder einmal meine Tagesorganisation gesprengt, aber es gibt nun einmal Dinge, die sind nicht verschiebbar, die kann man nicht wegdenken und nicht schönreden. Hinhören, Reinfühlen, Reden, HANDELN und zu seinem Tier stehen – so einfach, so effektiv, so wunderbar! 

Eure Claudia Struwe und Team 😉

„Guuuten Mooorgeen!!“, schmetterte es mir fröhlich gelaunt und unüberhörbar entgegen, kaum hatte ich einen Fuß in die Praxis für Physiotherapie gesetzt. Der drahtige, stets gut hörbare und nicht minder gut gelaunte Physiotherapeut wies mir einen Raum zu, in dem bereits eine Liege mit Fango-Packung auf mich wartete. Ich öffnete weit das Fenster, um die Wärme der Sonne zu genießen. Kaum befand ich mich in der Waagerechten, setzte auch schon die Entspannung ein, die nun weitere zwanzig Minuten bis zur Behandlung währen sollte.

Was dann geschah, war eine interessante Erfahrung. Ich wurde förmlich von Energien zerrupft, bzw. es zog mich unvermittelt aus meiner Mitte heraus. Ich fühlte, wie Kraft aus meinem Zwerchfell floss, ebenso aus den Ohren, meiner Stirn, meinen Beinen. Es riss mich geradezu in verschiedene Richtungen außerhalb meines Körpers durch die Geräusche und energetischen Felder von draußen. Vorüberfahrende Autos, telefonierende Menschen, Menschen, die mit ihrem Hund redeten oder an ihm herumzerrten. So ganz nebenbei sei erwähnt, das Ganze fand in einem kleinen Dorf statt, also nicht vergleichbar mit der Fluktuation in einer Stadt. ‚ Ah! So fühlt sich das an, wenn man nicht im Wald lebt!‘, war mein erster Gedanke. Ich gebe zu, ab und zu scheint mir ein bequemeres Leben in zivilisierterer Umgebung alleine aufgrund meiner körperlichen Grenzen recht verlockend. Letztendlich ist mir jedoch sehr bewusst, welch Glück ich habe, unter Bäumen leben zu können. Nach diesem kleinen Gedankenausflug kehrte ich mit meiner Wahrnehmung wieder zurück zur Beobachtung meines Energieverlustes auf der Liege in der Physiotherapiepraxis und stellte ihn experimentierfreudig mehrmals ab und schaltete ihn wieder an. Das Gefühl dieses Energieverlustes kenne ich unter anderem von meiner Arbeit mit Haustieren. Nicht selten lassen sie mich spüren, was sie empfinden, wenn ihre Menschen Podcasts lauschen oder Filme schauen, Streitgespräche führen, etc. Alles, was wir Menschen mit unseren Sinnen aufnehmen, schießt regelrecht ungefiltert in das gesamte Energiesystem unserer Haustiere hinein. Die Spannung eines Krimis zum Beispiel verursacht bei einem sensitiven Tier, vorwiegend bei Hunden, starke Anspannungen im Zwerchfell oder im Verdauungsapparat. So ist es auch für meine Tiere, wenn ich arbeite, wobei es keine Rolle spielt, ob am Telefon, in der Praxis oder beim Naturcoaching. Die Hunde nehmen die Energien auf, mit denen ich zu tun habe. Alle Tiere nehmen die Energien auf, mit denen ihre Menschen zu tun haben. Nicht umsonst achte ich auf die Art der Aufträge, die ich an einem Tag annehme, auf die akustische und haptische Gestaltung der Umgebung in unseren Pausenzeiten. Es gibt bestimmte Düfte, auf die meine Tiere mit Entspannung reagieren, genauso läuft bei uns in der Mittagspause und beim Einschlafen am Abend eine CD von Deuter, die mir eine Freundin vor einiger Zeit geschenkt hatte. Alle meine Hunde lieben Kuscheldecken, auch wenn es heiß ist. Dann sind es eben kühlende Baumwolldecken, die sie zum Einkuscheln bekommen. Nach jedem einzelnen Auftrag brauche ich Zeit, die aufgenommenen Energien wieder abzugeben, ebenso meine Tiere. Ob wir dann durch den Wald laufen, Blödsinn machen, in die Stille gehen, etc., hängt von mehreren Faktoren ab. Ohne bewusste Energie- und Gedankenhygiene ist unsere Arbeit nicht machbar. Ohne bewusste Energie- und Gedankenhygiene ist Leben an sich in der heutigen Zeit nicht machbar. Die Leidtragenden, wenn wir das nicht ernst nehmen, sind nicht nur wir, sondern auch unsere Kinder, Enkelkinder und unsere Tiere. Sie können sich nicht herausziehen, sie zeigen dann Verhaltensweisen, die uns „stören“ oder nachdenklich machen. Dass wir selbst für uns verantwortlich sind, ist klar, auch wenn wir das gerne vernachlässigen. Aber wir sind in hohem Maße für die verantwortlich, die mit uns leben und auf uns angewiesen sind. Wir haben darauf zu achten, dass wir, unabhängig von Schmerzen, Sorgen, negativ empfundenen Erfahrungen, in unserer eigenen, guten Energie bleiben oder zu ihr zurückfinden und Freude ausstrahlen. Selbstverständlich gelingt auch mir das nicht immer. Übergriffige Menschen und doofe Situationen gibt es nun einmal und wir sind schließlich auch nur Mensch. Doch es darf uns bewusst werden und dazu bringen, dass wir handeln. Sofort. Mit Liebe zu uns und unseren Anvertrauten OHNE Hass gegen die Störenfriede, die uns unbewusst den Spiegel vor die Nase halten.

„Sie ist ja noch da!“, stellte der hereinstürmende Physiotherapeut voller Freude fest. Ja, es gab auch Zeiten, da ich aufgrund zeitlicher Verzögerung fluchtartig die Praxis verließ, weil ich meine Klienten nicht warten lassen wollte. „Und, wer wartet heute auf Sie, Amerika?“ „Nee, heute wartet die Schweiz.“, lachte ich und schon waren meine Energien wieder alle bei mir gelandet. So einfach kann es sein. Es ist alles eine Frage des Bewusstseins. Ich freue mich sehr, dass ich euch auf diesem Weg begleiten darf, wie auch immer er sich gestaltet für euch und mit euch. Danke von Herzen,

eure Claudia

Hallo ihr Lieben,

was erwartet man denn von einem Menschen wie mir? Ich bin nicht selten überrascht, wenn Besucher meiner Praxis ihre Überraschung über mich kundtun. „Ui, du bist ja gar nicht so still und salbungsvoll, wie ich das erwartet hatte. Du lachst ja voll viel!“ Äh….ja…warum auch nicht? Ich gebe zu, dass mein Beruf nicht immer zum Lachen ist, vor allem bei der Arbeit mit leidenden Tieren. Aber grundsätzlich mag das Leben Humor und ich auch. Spirituell bin ich, das streite ich nicht ab. Ebenso wenig streite ich meine Bodenständigkeit ab. Im Gegenteil, sie rettet mich! Aber wer bitte hat denn gesagt, dass spirituelle Menschen immer still und bedächtig durch die Welt schleichen? Selbstverständlich liebe und brauche ich Stille. Sie ist meine Nahrung, mein Lebenselixier. Aber diese Stille findet eben auch in der Stille statt. Daheim. Im Wald. Mit Gott. Mit meinen Tieren. Obwohl….mit Gott bin ich auch nicht immer still, wenn ich auch nicht mehr so oft mit ihm diskutiere, wie in früheren Zeiten.

An eine solche diskussionsreiche Geschichte muss ich heute noch oft denken. Als ich vor ca. 25 Jahren einen Anruf erhielt von einer Dame mit französischem Akzent, wusste ich schon im voraus, das wird interessant werden. Wir vereinbarten einen Termin für energetische Fußmassage und als ein paar rotlackierte Highheels meine Praxis betraten, war mir beim ersten Blick schon klar, dass der Mensch, der sich elegant in diesem Foltergeräten bewegte, Migräne haben musste. Das zu erkennen, hatte allerdings absolut gar nichts mit Hellsichtigkeit oder energetischer Arbeit zu tun. Die Reflexzonen für den Kopf steckten nun einmal fest eingequetscht in diesen Schuhspitzen drin. Wenn Großzehen schreien könnten, hätte meine Vermieterin die Polizei gerufen! Auch der Rest der Dame war bis ins kleinste Detail elegant gekleidet. Da passten die Ohrringe zum Nagellack, vom Designerkostüm ganz zu schweigen. Als Topping formte dann noch ein bildhübsches Gesicht, umrahmt von einem schicken Kurzhaarschnitt den krönenden Abschluss der Figur. In dem gut aussehenden Kopf steckte zudem ein Gehirn mit Grips. ‚Wow‘, dachte ich damals mit meinem jugendlichen Leichtsinn, ‚welch eine Erscheinung! Da brauchts doch nur ein Fingerschnipsen und die Männerwelt steht Schlange!‘ Nett und offen für meine Arbeit war sie auch, also konnte ich den Füßen ohne Folterschuhe professionell begegnen. Meine Blitzdiagnose hatte sich bestätigt, sie klagte über häufige Migräne. Also bat ich, wie immer, Gott um Führung und legte los. Nein. Ich wollte loslegen. Aber ich konnte nicht. Stattdessen begann wieder einmal eine meiner Diskussionen mit den Himmeln. Leider bin ich des Pokerfaces nicht mächtig, sodass die Dame sofort in meiner Mimik erkannte, dass irgendetwas nicht stimmte. Mist! ‚Jetzt bringst du mich echt in eine Bredullie!!‘ schimpfte ich lautlos mit Gott. Auch wenn ich wusste, dass ich diese Diskussion verlieren würde, suchte ich eine Hintertür. ‚Ist etwas Schlimmes mit mir? Man hat mir gesagt, dass Sie Sachen sehen. Was sehen Sie? Bitte, Sie müssen mir das sagen!!‘, flehte mich die Fußbesitzerin an. Ich schimpfte still weiter: ‚Mannomann!!!! Warum soll ich ihr das sagen???! Ich hab schon so viel Unmögliches für DICH gesagt, warum das jetzt auch noch?!‘. Schweigen. Beharrliches Schweigen. Nicht selten brachte mich dieses bestimmte Schweigen in echte Verzweiflung, die dann mein Herz derart stolpern ließ, dass ich fürchtete vom Stuhl zu fallen. Naja, ich war es gewohnt und, wie gesagt, damals hatte ich noch Kampfgeist. Oder eher Trotzgeist, – auch wenn mir bewusst war, dass er wenig bis gar nicht zielführend war. Denn in Wahrheit hatte ich mich entschieden, im zarten Alter von zehn Jahren… Aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zu der hübschen, langsam ebenso verzweifelnden Dame, deren gequälten Füße ich in meinen Händen hielt, ohne daran zu arbeiten. ‚Ihre Migräne kommt von den engen Schuhen.‘ Es war einen Versuch wert. Also begann ich fachkompetent mit den Ausführungen, was solche Schuhe mit dem Großzeh machen und …… Sie studierte mein Gesicht. ‚ Das glaube ich Ihnen, aber das ist es nicht. Da ist noch etwas anderes. Ich habe es in ihrem Gesicht genau gesehen!‘ ‚Also gut!‘, ich gab auf. ‚Es tut mir jetzt echt sehr leid, ich möchte ganz und gar nicht in Ihre privateste Privatsphäre eindringen. Aber ich soll Ihnen sagen: Kaufen Sie sich neue Unterhosen.‘ So. Es war raus. In Erwartung eines Wutausbruches hielt ich die Luft an. ‚Das glaube ich jetzt nicht!‘, platzte es aus ihr heraus. Sie können das doch gar nicht wissen!‘ Ich verharrte stumm auf meinem Stuhl. ‚Ich wünsche mir so sehr einen Partner, aber immer wenn ich einen Mann kennenlerne und es könnte intim werden, ziehe ich mich zurück. Denn ich habe starke Probleme mit meinen Nieren und ich trage immer sehr unattraktive Unterhosen aus Wolle.‘ Krass. Gefasste Sprachlosigkeit vertrieb mein stolperndes Herz, während die Dame ihre Ergriffenheit nicht zu verbergen versuchte. Sie weinte ob der schier ausweglosen Situation, denn sie sehnte sich nach einem Partner und hatte auch keinen Mangel an Gelegenheiten – wen wundert’s – aber halt die Unterhosen! Das war wieder einmal einer jener himmlischen Knaller, die mich verdammt viel Mut kosten, aber für die ich mich dann doch gerne aus dem Fenster gelehnt habe. Im Nachhinein, wohlgemerkt. Die Behandlung konnte ich mit ein paar kurzen Tipps von Frau zu Frau abschließen, die sie erleichtert annahm. Ja, auch Pragmatismus macht durchaus Sinn. Der Mix macht’s.

Als sie die Praxis verließ, fragte ich sie: ‚Also, was ist jetzt dran?‘ ‚Neue Schuhe und der nächste Dessous-Laden ist meiner‘, zwinkerte sie mir fröhlich zu. Einige Wochen später erhielt ich eine SMS. ‚Liebe Frau Struwe, ich bin Ihnen so dankbar. Ich hatte bisher keinen einzigen Migräneanfall und der Besuch im Dessous-Laden war auch erfolgreich. Ich bin glücklich. Danke.‘

Ich grinste in den Himmel.

In diesem oder anderem Sinne, habt alle eine fröhlichen Sommersonnenwende 🙂

Herzlichst, eure Claudia

Ihr Lieben,

wie ihr möglicherweise schon bemerkt habt, werden meine Blog-Artikel selten in letzter Zeit. Das liegt daran, dass ich euch und den Himmeln sei Dank viel für euch und / oder eure Tiere tun darf. Zusätzlich zum „Brückenbau“ zwischen Menschen und anderen Tieren oder der für viele (noch) unsichtbaren Welt oder Mutter Erde nimmt die Zahl der Heilbehandlungen für Mensch und Tier stetig zu. Woran das liegt, kann sich jeder sicher denken. Die Zeiten sind reich gespickt mit Unsicherheiten, Krankheiten, Stress, Verwirrung, Ratlosigkeit und gleichermaßen mit zahlreichen „Ratgeberkanälen“ jeglicher Art, die uns erzählen, was wie warum und wodurch jetzt für uns dran sein soll.

Einige wenige dieser Informationen sind tatsächlich von ehrlicher Qualität mit reiner Absicht. Was ich aber von euch und durch eure Tiere immer wieder erfahre ist, wie viel ihr euch anhört oder lest, um bessere, informiertere Menschen zu WERDEN. Vor allem, wenn ich bei meiner Arbeit mit euren Tieren eine Zeit lang in ihren Köpfen wohne, fühle ich mich (als euer Tier) stark überfordert von dem ganzen Lärm im Kopf. Ich bin sicher, es ist euch nicht bewusst, was das mit den Tieren macht, wenn ihr einen Podcast nach dem anderen laufen lasst. Auch der Kopfhörer ändert da nicht viel daran. Denn, wie ihr wisst, SEHEN und HÖREN unserer Tiere ALLES, was in unseren Köpfen stattfindet. Und – mal ehrlich – es ist doch eine unablässige Gedankenflut, der wir uns und damit unsere Tiere aussetzen. Warum meint Mensch, dass dies nötig sei? Manchmal ist es auch einfach nur Ablenkung. Von der Stille, von sich selbst. Doch genau das ist es, was wir im Grunde brauchen, um Antworten zu empfangen, am besten noch ohne die Fragen dazu zu stellen. Stille und uns selbst. Denn wenn wir das haben, öffnen sich nach und nach unsere Kanäle, mit denen wir Informationen aus der reinen, unverfälschten Quelle des Seins erhalten. Und das Schöne daran ist, es ist einfach einfach. Selbst wenn wir uns dem Geplapper der Social Media nicht aussetzen, plappert unser Hirn uns gern und rastlos voll. Auch das stresst, lenkt ab und verstopft die Antennen zum wahren Sein.

Deshalb bin ich immer wieder sehr erfreut, wenn ich höre, dass ihr euch die Zeit nehmt, ein paar Minuten oder auch Stunden an einen Baum gelehnt im Wald zu verweilen. Auch wenn ich durch  Energiebehandlungen über die Ferne oder in meiner Praxis Schritt für Schritt Heilbringendes anstoßen darf – eure Essenz und die eurer Tiere freizulegen, zu stärken, Kanäle zu reinigen. Vertrauen in die eigene Wahrnehmung und somit wieder ins Leben an sich paaren sich mit tiefer, innerer Freude, die sich wiederum auswirkt auf das Umfeld. Je mehr Menschen sich selbst vertrauen und ihres Lebens freuen, umso mehr verändert sich die Welt. Fangen wir also innen an, tief in uns drin und geben wir dann auf ureigene Weise an andere weiter, was das Leben von uns wünscht. Da ich weiß, was das Leben sich von mir wünscht, bin ich der Eingebung des heutigen Tages gefolgt und gebe offenen Herzens und freien Geistes weiter, was euch helfen kann, heilsam zu sein für euch selbst und eure Lieben mit dem Workshop: „Heilsames Sein und Handeln / Energiearbeit für Lebewesen“ am 3.8.2025. Nähere Infos bei ‘Workshops / Vorträge‘.

RESPEKT VOR GEFÜHLEN

Als du bei uns ankamst, zeigte schon die Ouvertüre, mit der du vor neun Jahren das Konzert deiner Gefühle eröffnet hattest, was auf uns alle zukommen wird. Es waren nicht nur deine verzweifelten Schreie, die um 24h die Nacht erfüllten, als die Tierschützerin dich vor unserer Haustür aus dem Auto hob. Du zeigtest auch eine komplette Verwirrung deiner Gefühle, als du deine Zwillingsschwester Hannah, die du ein Jahr lang schmerzlich vermisst hattest, wahrnahmst. Hätten wir dich gelassen, hättest du sie in deiner blinden, verzweifelten Überforderung mit den auf dich einprallenden Sinneseindrücken und deinen damit verbundenen Emotionen aufs Schärfste angegriffen. Es war sofort klar, dass wir alle sehr viel Energie, Zeit und vor allem Liebe und Klarheit aufbringen werden, um für dich und uns ein angenehmes Leben zu erschaffen. Es war ein langer, langer Weg, mein Mädchen, der sowohl Irrwege beinhaltete, als auch zermürbende Ratlosigkeit. Wir alle sind diesen Weg gegangen, – wir mit dir, du mit uns. Aus tiefstem Herzen dankbar bin ich dir für diese Reise in die versteckten, dunklen Pfade deiner Seele, die sich – wie kann es anders sein – in den vergangenen neun Jahren als unverzichtbare Anteile meines eigenen Lebensweges zu erkennen gaben.

Ein kleines Beispiel des gestrigen Tages dafür, wo wir heute stehen, möchte ich für dich und mich und für Menschen, die mit ihrem Tier vor einem scheinbar unlösbaren Rätsel stehen, heute rekapitulieren. In unserer Mittagspause machten wir beide uns auf den Waldweg hinter unserem Häuschen. Ursprünglich hatte ich vor, dich ein paar von den kleinen Leckereien, die ich für diesen Zweck mitgenommen hatte, suchen zu lassen. Doch schon nach den ersten Metern hautest du abrupt die Bremse rein. Mitten auf dem Weg bliebst du sitzen wie ein Fels. Urplötzlich warst du in einer inneren Leere gelandet, die es dir unmöglich machte, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Leider hat das Leben dich nicht nur mit augenlosen Augenhöhlen ausgestattet, sondern auch mit den Genen eines Meutejagdhundes. So wurde in den Zeiten vor deiner enormen seelischen Entwicklung ausgenommen jeder Spaziergang zu einer Odyssee für dich und mich. Denn wir leben im Wald und die Gerüche der Wildtiere ließen bei jedem Schritt dein Gehirn Samba tanzen. Gestern aber hatte sich gezeigt, wie reif dein Gehirn und deine Seele heute sind. Du ließest zu, dass ich deine innere Leere wahrnehme. Alleine das war ein großer Fortschritt. Was hatte ich nun zu tun? Anders gefragt, was hätte ich getan, wäre mir der Grund und dein Zustand nicht bewusst, hätte ich ihn nicht in mir selbst nachfühlen können? Ich hätte dich wahrscheinlich versucht, mit den Leckereien zum Weiterlaufen zu animieren. An dieser Stelle sei nebenbei erwähnt: Dass „einfach Weiterlaufen und den Hund mitziehen“ und diverse andere Ratschläge, die einem Hundehalter in solchen Fällen gegeben werden, sich hier als kontraproduktiv und entwürdigend erweisen, erklärt sich von selbst. Aber zurück zu dir und mir und gestern: Du saßest wie ein Fels, ließest mich deine innere Leere wahrnehmen. Dann fühlte ich, dass du gerade ein Gefühl in dir wahrnahmst, welches du nicht einordnen konntest. Während ich gut geerdet und gelassen bei mir blieb, schuf ich für dich mental einen geschützten Raum. Nun führte ich dich behutsam in deinen inneren Raum hinein, damit du den Gedanken finden konntest, der dieses für dich undefinierbare Gefühl ausgelöst hatte. Endlich, nach einigen Minuten, konntest du ihn erkennen. In Menschensprache würde er ungefähr so lauten: „Ich bin tief in mir drin traurig, weil ich nicht sehe, was ich rieche.“ Wow!! Mein Schatz, welch eine Entwicklung! Statt voller Wut in den Wald zu kreischen: „Kommt alle her, ich töte euch, bevor ihr mich tötet!!!“, stellst du dich dem Gefühl dahinter: Traurigkeit. So verweilten wir beide ruhig nebeneinander. Du lebtest deine Traurigkeit und ich hielt den schützenden Raum für dich aufrecht. Ich fühlte deine Traurigkeit mit ohne die geringste Spur von Mitleid. Denn auch das wäre eine respektlose Reaktion. „Ja, mein Schatz. So ist das. Du riechst die Tiere und du siehst sie nicht. Und nein, das ist nicht nur schlimm, das ist absolute Oberscheiße! So ist das und das können wir nicht ändern. Lass dir Zeit für dein Traurigsein.“

Warum konnte ich an dieser Stelle so mit dir reden? Weil du in den vergangenen Jahren durch unsere gemeinsame innere Arbeit erkannt hast, dass du genau wie du bist, ein toller Hund bist. Du bist dir deiner Ressourcen und Persönlichkeit bewusst. Du weißt, dass du von uns in der Familie geachtet und geliebt bist. Und du weißt, dass du als Coaching-Assistentin einen hervorragenden Job machst. Ein paar wenige private Menschenfreunde hast du auch. Aber gestern warst du eben in diesem einen Moment traurig. Es tat dir gut, dass ich dein Gefühl ernst nahm, bestätigte und vor allem, dass ich dein Halt war. Wir hatten uns klar dafür entschieden, dass du jetzt traurig bist. Punkt. Nach einer Weile wurde dein Körper weich. „Bin fertig mit traurig. Lass uns nach Hause gehen.“, wären in etwa deine Worte gewesen, wärest du ein Menschenkind. Ich musste mich sehr zusammenreißen, um nicht schallend zu lachen. Aber ich gebe zu, dass ein Lächeln durch mein Herz huschte, was dir natürlich nicht verborgen blieb. Den Rest des Tages verbrachtest du schlafend. Das war eine riesengroßer Schritt, den du da gemacht hast und kostet sehr viel Energie. Essen, Trinken, Schlafen, Speichern…..das war jetzt dran.

Du wirst – je nach körperlicher und mentaler Verfassung und den äußeren Umständen – ganz sicher wieder deine Traurigkeit in der alten Form der Wut ausleben, da mache ich mir keine Illusionen. Das ist aber auch vollkommen unwichtig. Wichtig für dich ist, dass du dir selbst wieder ein Stückweit nähergekommen bist. Das ist, was zählt, mein nicht mehr immer lautes Mädchen mit dem zarten Herzen. Danke, dass du bei uns bist.

 

Claudia M. Struwe

 

Maina

Die Jagdhündin ohne Augen. Der Grund für einige gekündigte vermeintliche Freundschaften. Weil ich mich für dich entschieden habe, damals vor neun Jahren.

Nein, ich wusste nicht, was auf mich zukommen wird. Aber ich wusste, dass du zu uns gehörst. Zu mir, zu Lusy, Simon und Lotte, vor allem zu deinen ebenfalls blinden Geschwistern Hannah und Jack. Dass du ein ganz besonderes Mädchen bist, wusste ich. Dass ich viele Jahre lang ca. fünfzehn Mal nachts mit dir nach draußen gehen werde, dass du zu so Vielem nicht in der Lage sein würdest, was dir dein Leben angenehmer machen könnte, das wusste ich damals noch nicht. Ich hatte keine Ahnung, was Deprivation in frühester Kindheit und zusätzlich während der Pubertät mit dem Gehirn eines Säugetieres macht. (Inzwischen bin ich durch die anschauliche Aufklärung von @Robert Mehl schlauer. An dieser Stelle möchte ich seine Aufklärungsarbeit u.a. durch Webinare und sein Buch „Die Psyche des Hundes“ jedem Hundemenschen wärmstens empfehlen.) Hätte ich gewusst, wie sehr mein Leben sich durch dich ändert, hätte ich nicht anders gehandelt. Immer noch lerne ich durch dich dazu. Erst lernte ich, lauthals jeden anzugehen, der dich als aggressiv und dumm bezeichnete. Ich lernte damit umzugehen, wenn man mir Unfähigkeit, einen Hund zu erziehen, nachsagt. Du bist nun mal keine Sitz-Platz-Fuß-Untergeordnete. Das ist keiner meiner Hunde. Heute kann ich dank dir die Menschen, die uns nicht erkennen, in ihrer Welt lassen. Täglich bin ich mir tiefer der Dankbarkeit bewusst, dass du mit mir und uns dein Leben verbringst. Inzwischen fast elfjährig und nicht mehr ganz gesund, genießt du es in vollen Zügen, mit mir zusammen deine Beute (Nassfutter) zu jagen und zu „erlegen“. Deine Freude und Spannung, was wir dieses Mal machen werden, sobald ich dir dein Geschirr anlege und du dein Futter in meiner Hand riechst, macht mich glücklich. Da kannst du das sein, was deine Gene dir vorgeben: Jagdhündin. Ganz sicher nicht nach allen Regeln der „Kunst“ und schon gar nicht nach den üblichen Vorschriften. Denn dafür reicht deine Aufmerksamkeitsspanne nicht aus. Aber wir haben Spaß. Ja, ich habe meine Lebensstruktur nach euch allen ausgerichtet, am meisten nach dir, weil du die mit den stärksten Bedürfnissen bist. Keiner von euch kommt zu kurz und ich am wenigsten, weil ich durch euch so viel lernen und erleben darf. Was du ganz sicher nicht bist: „Dankbarer Tierschutzhund.“ Selbst während ich dies schreibe, muss ich grinsen. Du bist dir deiner selbst bewusst und im Hier und Jetzt sehr präsent. Und genauso liebe ich das Sein mit dir, – liebe ich dich -, mein starkes Mädchen mit dem zarten Herzen. Wie du dir deiner selbst bewusst bist, bin es auch ich. Ich sehe dich bis auf den Grund deiner Seele, ich nehme dich an mit allem, was du bist, ich führe dich klar und liebevoll durchs Leben. Auch wenn ich dir schon manches Mal körperlich weh tun musste, um deine Wunden zu versorgen, die du dir durch dein stürmisches Temperament zugezogen hast: Du kannst dich, wie die anderen auch, auf mich verlassen. Und dein tiefes Aufatmen während ich diese Worte schreibe zeigt mir, wir sind auf dem richtigen Weg, mein kleines Pumuckelchen.

Mein Blick auf euch (inzwischen noch) drei zufrieden schlafenden Schätze lässt auch mich tief aufatmen, während ich darüber nachdenke, was wir morgen Schönes zusammen anstellen werden.

 

Ihr Lieben,

aus meinem Kurzurlaub heraus möchte ich heute am 1.1.2025 unsere kleine Geschichte der Silvesternacht mit euch teilen. Wie ihr euch denken könnt, macht nicht einmal im Wald die Selbstsucht mancher Menschen Pause zugunsten der Tierwelt. Nein, es muss geböllert werden, ungeachtet der Auswirkungen auf Wild- und Haustiere. Dies zu vertiefen, ist hier nicht Thema, wohl aber ist diese Situation durchaus stellvertretend für sehr viele Situationen, mit denen uns unsere Mitwelt herausfordert, vor allem in den letzten Jahren – energetisch, persönlich, spirituell.

Polly, die meisten von euch kennen die schwarzbraune personifizierte Güte auf vier Beinen, die im März 2023 zu uns kam, litt im vergangenen Jahr schwer unter dem Silvesterlärm. Aufgrund der Abwesenheit einiger Hauptakteure in Sachen Silvesterlärm bestand Grund zur Hoffnung, dass sie die letzte Nacht des Jahres 2024 besser überstehen würde. Die Hoffnung ging flöten; bzw. „krachen“. Während die blinde Krawallmaus Maina nach vergeblichem Verbellen der Kracher entschied, es den Katzen und Kaninchen nachzumachen und in friedlichen Schlaf zu fallen, zitterte ihre Schwester in sich hinein. Still machte Hannah dicht und alle in ihrem Körper befindlichen weichen Strukturen wurden bretthart. Polly drehte sich hechelnd im Kreis und zeigte die üblichen panischen Verhaltensweisen, die man so kennt. Meine mit jedem Knallen und Zischen aufsteigende Wut (ich habe noch nie mein Pfälzer Temperament geleugnet) machte das Ganze nicht besser! Hannahs stille Verzweiflung und Pollys Panik wurde durch meine Stimmung um ein Vielfaches potenziert. Plötzlich legte sich in mir ein Schalter um. Was lebe ich denn seit guten fünf Jahrzehnten mit all meinen Tieren? Was darf ich denn seit nunmehr drei Jahrzehnten für euch von euren Tieren übersetzen? Welche Zusammenhänge durften wir verinnerlichen? Kurzum, ich MUSSTE in meine Macht finden! Raus aus dem Fokus im Außen, rein in die Verbindung machtvoller Liebe aus Himmel und Erde, die ich Mensch in mir JETZT zu fühlen hatte zum Wohle der mir anvertrauten Gefährtinnen. Mit einem Schlag drehte ich den Spieß um und veränderte Pollys panische Aktion in Kooperation, Hannah ging mit mir ebenfalls interessiert in Interaktion. Das Energielevel war dasselbe, die Qualität allerdings hatte sich um 180 Grad gedreht. Ich war nun das Subjekt ihres jetzt positive(re)n Stresses. Nun war es meine Energie, die sie aufnahmen. Denn die war stärker, als die Kraft der vom Außen verursachte Angst.

So verbrachten wir zwei Stunden in voller Aufmerksamkeit, mit Unterbrechungen zum Durchknuddeln, und, da mache ich euch nichts vor, das war anstrengend! Und es war kein Zauber geschehen, der alle wie von unsichtbarer Hand in Tiefschlaf fallen ließ. Mir ist weder ein Engel erschienen, noch war unser Häuschen von hellem Licht erfüllt, noch fühlte ich mich „erleuchtet“. Ich war einzig und alleine bei mir zu einhundert Prozent in dem Bewusstsein der vollen Verantwortung für Leib und Leben der mich und euch stets mit vollem Einsatz begleitenden Tiere.

Diese Erfahrung, ihr Lieben, wünsche ich euch, wünsche ich uns allen für das Jahr 2025. Das letzte Jahr war für viele Menschen, wie Tiere ein hartes Jahr. Unermüdlich haben unsere Tiere uns durch schmerzvolle Verluste getragen, sie nahmen durch politische und gesundheitliche Prozesse erlittene Traumata ihrer Menschen auf sich und sie werden es weiterhin so handhaben. Umso mehr sind wir gefordert, bei uns zu bleiben, unsere eigene machtvolle Liebe zu erspüren und ZU LEBEN! Miteinander zu SEIN, authentisch, offen, mit dem Fokus auf das, was wir wollen und wie wir es wollen – frei von Kampf und Groll. Wir sind reich geworden, reich an Erfahrung, reich an Liebesfähigkeit, reich an Frustrationstoleranz, reich an Verbundenheit. Wenn wir diesen Reichtum mit Gleichgesinnten teilen, wird er sich unweigerlich potenzieren.

In diesem Sinne, erspürt euch weiterhin, wie ihr es auch in unserer bisherigen Zusammenarbeit erfahren habt. Achten wir weiterhin auf unsere Kraft und unseren Fokus, nicht zuletzt, um unsere Tiere und auch die Wildtiere zu entlasten. Danke, dass ihr SEID, danke, dass ihr uns vertraut. Wir freuen uns auf ein weiteres erfülltes Jahr mit euch!

Eure Claudia M. Struwe und Team

Wenn´s der Peppa mal nicht gut geht, und das kommt öfter vor bei neunjährigen Kaninchen, dann ist die erst mal eine ganze Weile grantig zu ihrem Emil. Naja, denke ich dann, sie wird halt wieder von den Hormonen gejagt. Und der Emil, der ist so was von geduldig und verständnisvoll und maximal deeskalierend, dass ich dann tatsächlich ein Weilchen zuwarten kann.

Ihr fragt euch jetzt, ob ich sie nicht fragen kann, was sie hat. Klar, kann ich. Aber dass ich Tiere verstehe, heißt nicht, dass sie mit mir „reden“ wollen. Schon gar nicht, wenn ich so grausam war und sie im Sommer aus meinem Büro in ihr 12 qm großes Gehege umgezogen habe. „Ausgesetzt!!! Ausgesetzt hat sie uns. Sie will nix mehr mit uns zu tun haben. Aber die Hunde und die Katzen, die dürfen bleiben!! DIEEEE müssen nicht raus. Hier verliert man sich ja in diesem mardersicher vergitterten Verlies!!!“ So oder so ähnlich haben sie sich offensichtlich gefühlt. Also wenn ein Kaninchen so von dir denkt, brauchst du gar nicht den Versuch zu machen, mit ihm Verbindung zu bekommen. Zumindest nicht, wenn es Peppa heißt. Aber da ist dann ja noch der feinfühlige Emil. Als es ihm dann doch zu viel war, ging er in Sitzstreik. Er positionierte sich da draußen so, dass er mich mit magnetischem Blick ins Küchenfenster zog, von dem aus ich ihn gut sehen konnte. Zack, prallte mir sein Wunsch entgegen, den ich in etwa so übersetzen könnte: „GEH MIT DER ZUM ARZT! SCHNELL!! DAS HALTE ICH NICHT MEHR LANGE AUS. MIT DER STIMMT WAS NICHT.“ Sein Wunsch ist mir Befehl, zumal mir auffällt, dass sie ihre Äuglein zukneift und sich anders bewegt, als sonst. Also, ab zur Tierarztpraxis mit der Patientin. Und als wir zwei uns kurz darauf bei der Tierärztin im Behandlungsraum wiederfinden und Peppa untersucht wird, gibt das vorwurfsvolle Kaninchen, das mich seit Sommeranfang nicht mehr mochte, mir endlich doch ein Signal. Ich bespreche das mit der Tierärztin und mit Röntgenbild etc. wird ein Behandlungsplan erstellt. Emil wollte alleine zu Hause warten. Der war heilfroh, mal für eine kurze Zeit seine Ruhe zu haben. So ganz nebenbei reduzierte sich der Futtervorrat auf gespenstische Weise um mindestens die Hälfte während der Zeit unserer Abwesenheit. Noch als wir zurückkommen, liegt er glückselig versunken mittendrin in der bunten Auswahl an Frischkost. Endlich mal in Ruhe fressen! Nun heißt es, wieder zurückziehen in das räumlich sehr viel kleinere Büro, also eigentlich MEIN Büro, aber wer braucht schon ein Büro, wenn er einen Esstisch hat! Ich muss sie im Blick haben, meine Langohr-Omi! Jetzt leben die zwei wieder bei der Familie, ich stalke Peppa morgens, mittags, abends, nachts und während ich das kränkelnde Mädchen mit seinen Medikamenten versorge, kann die herdenschützende Hündin Polly ganz genau schauen, ob es nicht zwei, drei Streicheleinheiten zu viel von mir bekommt, die ihr dann fehlen könnten. Dass die Dinger mengentechnisch unbegrenzt zur Verfügung stehen, – es sei denn, mein Zeitplan funkt mir dazwischen -, hat sie noch nicht verstanden. Oder sie hat das verstanden und weiß, DASS mir mein Zeitplan öfter mal dazwischenfunkt. Das wohl eher.

Auf jeden Fall sind Emil und Peppa jetzt wieder ein Liebespaar und mich mögen sie auch wieder ein bisschen mehr (schaumermal, wie lange). Peppas Genesung wird dauern und ich werde ihr weiterhin gute Sachen ins Mäulchen träufeln. Aber das ist halb so schlimm, jetzt wo wir uns wieder alle lieb haben.

FÜR SIMON 14.03.2024

 

AUGE IN AUGE DER TRENNUNG ENTGEGEN.

DIE NADEL SITZT. ENTWEICHENDES LEBEN

SUCHT LIEBEND MEINEN FESTEN BLICK.

VON NUN AN GEHT KEIN WEG ZURÜCK.

KOPF AN KOPF ATMEN WIR STERBEN.

IM GLEICHKLANG. IM FRIEDEN. IM STÄRKER WERDEN.

WIR HABEN ENTSCHIEDEN UND SO GESCHIEHT,

WAS NUN ALLEIN DIE SEELE SIEHT.

ICH BLEIBE NICHT

IM SCHÖPFUNGSLICHT.

ES STRAHLT DEIN UNENDLICHES SEIN

IN´S ALL UND IN MEIN HERZ HINEIN.

BE – SEELT ZURÜCK

BIN ICH IM GLÜCK.

Deine Schwester aus der Ewigkeit in die Ewigkeit          (Claudia Maria Struwe)