Hallo ihr Lieben!
Gestern, Karfreitag, saß ich vor dem PC, die Finger auf der Tastatur und wollte einen Osterbrief verfassen. Naja, was soll ich sagen, offenbar war ich nicht in der rechten „Verfassung“. Normalerweise, wenn ich für euch schreibe, bin ich sofort in der Anbindung, fühle meine Finger geführt von der geistigen Welt und mein Schreiben gelenkt von der Liebe zum Leben. Aber es kam NICHTS. Eine ganze Weile saß ich da und versuchte, das zu verstehen. Stille. Gut, dann dieses Jahr eben nicht. Wer weiß, wofür es gut ist, möglicherweise werde ich davor geschützt, mir ordentlich den Mund, bzw. die Finger zu verbrennen.
„War das in Ordnung? Seid ihr damit einverstanden? Gibt es einen anderen Zeitpunkt, den ihr für geeignet haltet? Wenn ja, gebt mir ein Zeichen.“ Mit dieser Bitte übergab ich am Abend mein Bewusstsein in das Land der Träume. Als ich heute Morgen mein Handy aktivieren wollte, musste ich feststellen, dass ich es an das falsche Ladekabel angeschlossen hatte. Ich stöpselte es aus und suchte das passende Kabel. „Siehst du. Darüber sollst du schreiben!“ „Bitte??“ „Du siehst, was geschieht, wenn dein Handy mit dem falschen Kabel an die Steckdose gekoppelt wird. Schau einmal hin, ganze 7% wurden über Nacht aufgeladen!“ Ich stand auf der Leitung. „Bitte werdet deutlicher, ich bin noch müde!“ Mit einem leichten Anflug von Trotz machte ich mich daran, das Hundefutter zu richten, die Katzen zu füttern und das Gemüse für die Kaninchen aus dem Kühlschrank zu holen. Dabei erinnerte ich mich an ein paar Szenen aus den Geschehnissen der vergangenen Tage. Unter der plötzlich eingetretenen Schneelast waren abends die Bäume hier im Tal umgefallen, wie Streichhölzer. Aus allen Richtungen hallte lautes Krachen und Knallen durch den Wald. Kurze Zeit später waren alle Häuser dunkel und still. Sehr still. Mein erster Griff zum Handy, um sicherzustellen, dass es meinen Kindern gut gehe, war zwecklos. Keine Verbindung. Ich ging nach draußen und schaute nach den Bäumen ringsum. Von da schien im Moment zumindest keine Bedrohung auszugehen. Wie aber steht es um die Kinder? Ich wusste, mein Sohn ist unterwegs, meine Tochter und ihre Familie leben nicht weit von mir, ebenfalls mitten im Wald. Es war die Zeit, zu der sie oft noch eine kleine Runde drehen mit ihrem Hund. Mein Hirn tanzte Samba, das mütterliche Kopfkino war hochaktiv. „Stop!“, sagte es in mir. „So geht das nicht!“ Würde ich jetzt in die Angst gehen, dann dauerte es nicht lange, bis meine Tiere diese Emotionen übernehmen und schon hätte ich hier Chaos pur. Außerdem bringt es niemandem etwas. Selbstverständlich hätte ich mich gerne ins Auto gesetzt,um mich von der Unversehrtheit meiner Familie zu überzeugen. Doch der Weg war übersät mit umgestürzten Bäumen. In solchen Momenten erinnere ich mich an die Metapher vom schlafenden Jesus im Sturm im Boot. Ja, Vertrauen. Ich entschied mich zu vertrauen. Und ich machte ein Update. Was, wenn die große Tanne hinter meiner kleinen Hütte…….Die Frage nach der Beendigung des Lebens in meinem Körper hatte ich mir in letzter Zeit, wie so Viele, ein paar Mal mehr gestellt, als sonst. Wieder kam ich zu dem Schluss: Das für mich Wichtigste ist, dass meine Kinder wissen, wie sehr ich sie liebe. Was also kann passieren? Wenn die geistige Welt der Meinung ist, dass ich hier meinen Job noch weitermache, dann wird sie mich beschützen. Wenn nicht, geht es drüben weiter, wie auch immer. Nun hatte ich mir eine Basis geschaffen, von der aus ich mich der Beantwortung meiner Fragen widmen konnte. Mit Angst im Kopf geht das nicht. Mein inneres Auge suchte meine Tochter und ihre Familie. Ich sah meinen Schwiegersohn vor mir, verbunden mit dem Gefühl der Sicherheit. Ja, auf ihn kann ich mich verlassen. Später erfuhr ich, dass er zusammen mit seinen Nachbarn zu diesem Zeitpunkt mit der Evakuierung vieler, im Schnee- und Verkehrschaos steckender Menschen beschäftigt war,nachdem er seine Familie mitsamt allen Tieren in Sicherheit wusste. Ich fühlte mich in meinen Sohn hinein. Da mein Körper mir in solchen Fällen als Seismograph dient, konnte ich erfahren, dass er in Gefahr war. Oha! Das war nicht das, was ich fühlen wollte. Aber die Körperstelle, die reagierte, zeigte an, dass die Gefahr nicht mehr bestand. Nun ja. Das mag mehrere Gründe haben. Also fragte ich meinen Vater, der uns seit 13 Jahren als Seele begleitet. Von ihm erreichte mich besänftigende Ruhe. Gut. Dann gab es für mich nichts weiter zu tun. 22 Stunden später, als wir wieder Strom hatten und telefonieren konnten, erfuhr ich von meiner Tochter, dass er sich zwei Mal auf der Autobahn gedreht, aber wieder seine Spur gefunden hatte. Doch diese Information hatte ich bisher noch nicht. Mit der Taschenlampe neben dem Kopfkissen legte ich mich ins Bett,umringt von drei Hunden und drei Katzen. Wir schliefen alle gut. Am nächsten Morgen hallten die Kreissägen der tatkräftigen Männer unseres Ortsteiles durch das Tal. Telepathischer Fähigkeiten bedurfte es nicht, um zu wissen, welche das wieder einmal waren, die unverzüglich handelten. Für mich gab es nichts zu tun, außer die, die wollten, mit Kaffee und Suppe zu versorgen. Was im Alltag ab und zu durchaus zeitraubend und lästig scheint,war nun mein Vorteil. Ich brauche keinen Strom, um Kaffee zu kochen. Zu dritt standen wir vor meinem Häuschen, als am Vormittag mein Schwiegersohn kam. Zu Fuß. Meine Tochter hatte ihm zwar in der Nacht schon gesagt, dass es, abgesehen von der Gefahr, keinen Sinn mache, jetzt nach mir zu schauen,weil sie davon ausging, dass ich im Bett lag und schlief. Aber er hatte keine Ruhe gefunden, bis er mich sah. Alle gingen wohlbehalten und unverletzt aus dieser Situation heraus, Gott sei Dank.
Und was hat das alles jetzt mit Ostern zu tun? Was feiern wir denn in diesen Tagen? Osterhasen, bunte Eier und getötete Schafbabys? Oder einen Menschen, der uns immer wieder klein macht und schuldbewusst, weil er für unsere Sünden gestorben ist? War das Jesu Absicht? Oder war er möglicherweise zu bescheuert, rechtzeitig zu fliehen oder Kompromisse einzugehen, die sein Leben hätten retten können? Oder war er vielleicht von allumfassender Liebe und seiner Mission beseelt und ging seinen Weg, wie er fühlte, dass er sein sollte? Ließ er sich für sein Wissen und seine Passion ans Kreuz nageln,weil er wusste, dass dieses Ende ein Anfang war? Für die Menschen, die ihn verstanden hatten? Kann es sein, dass er die Himmelstore aufriss, um uns zu demonstrieren, dass wir begleitet werden aus der geistigen Welt? Dass sie den Kontakt zu uns wünscht, um uns auch ganz pragmatisch zur Seite zu stehen? Kann es sein, dass er uns so gezeigt hat, dass auch wir am Ende nur die Seiten wechseln und unser Geist nicht verloren geht? Ihr Lieben, wer mit mir schon gearbeitet hat, weiß, aus welcher Gnade heraus ich das sein darf, was ich bin. Ohne euch, eure Tiere und die Führung aus der geistigen Welt wäre mir das nicht möglich und dafür möchte ich heute aus tiefstem Herzen danken.
Ich wünsche euch und mir, während wir feiern, mit unseren Lieben zusammen sind und ja, während wir Schokoladeneier verschenken und so weiter, dass wir immer wieder überprüfen, ob wir an das Ladekabel angeschlossen sind, das uns optimal versorgt.
In diesem Sinne, gesegnetes Osterfest!
Claudia Struwe und ihr gesamtes Team
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